VdS-Klassen
VdS-Klassen kategorisieren Einbruchmeldeanlagen und Tresore in Klassen zur Bestimmung von Versicherungswerten. Insbesondere bei Tresoren entscheidet die Klasse darüber, bis zu welcher Summe der Inhalt eines Tresors durch einen Versicherer im Schadensfall erstattet wird. Hier erfahren Sie alles über VdS-Klassen.
VdS-Klassen Einbruchmeldeanlagen nach VdS 2311
Einbruchmeldeanlagen unterscheidet man in drei unterschiedliche VdS-Klassen: A, B und C. Eine VdS-Klasse ist vor allem im Zusammenhang mit Versicherungen relevant, wenn es um die Schadensregulierung geht. Für den Schutz von Wertgegenständen in bestimmter Höhe setzen die Versicherer VdS-Klassen bei den Einbruchmeldeanlagen voraus.
Einbruchmeldeanlagen der VdS-Klasse A
Klasse A Einbruchmeldeanlagen bieten einen einfachen Schutz gegen Umgehungsversuche sowohl im scharfen als auch im unscharfen Zustand. Die Melder verfügen zusätzlich mindestens über eine mittlere Ansprechempfindlichkeit.
Einbruchmeldeanlagen der VdS-Klasse B
Der Schutz gegen Umgehungsversuche bei Einbruchmeldeanlagen der Klasse B ist mittelmäßig im scharfen und im unscharfen Zustand. Die Ansprechempfindlichkeit an Klasse B ist die gleichen wie an Klasse A.
Einbruchmeldeanlagen der VdS-Klasse C
Einbruchmeldeanlagen der Klasse C verfügen über einen erhöhten Schutz gegen Umgehungsversuche im scharfen und im unscharfen Zustand und haben außerdem eine erhöhte Ansprechempfindlichkeit. Des Weiteren ist eine weitgehende Überwachung der sicherheitsrelevanten Funktionen vorhanden.
Sicherungsklassen
Die Norm VdS 2559 kategorisiert Einbruchmeldeanlagen nicht nur in die einzelnen VdS-Klassen, sondern feiner in einzelne Sicherungsklassen. Sie setzen sich wie folgt zusammen:
Privat:
- VdS-Klasse A mit den Sicherungsklassen SH1, SH2 und SH3
- VdS-Klasse B mit den Sicherungsklassen SH1, SH2 und SH3
Gewerblich:
- VdS-Klasse B mit den Sicherungsklassen SG1 und SG2
- VdS-Klasse C mit den Sicherungsklassen SG3, SG4, SG5 und SG6
VdS-Klassen Tresore nach EN-1143-1
Nicht nur für Einbruchmeldeanlagen sind die sogenannten VdS-Klassen definiert. Auch für Tresore hat man die Klassen eingeführt. Hier geben sie Auskunft über die Versicherungssummen. Dabei wird zwischen privater und gewerblicher Nutzung unterschieden, wobei die gewerbliche Absicherung meist geringer als die private ist.
VdS Klasse N/0
Ein Tresor der VdS-Klasse N bzw. 0 ist bei einer Versicherung privat bis 40.000 € abgesichert. Bei gewerblicher Nutzung sind es nur 10.000 €.
VdS Klasse 1
Ein Tresor der Klasse 1 bietet schon ein wenig mehr Versicherungsschutz. Bei privater Nutzung beläuft sich der Schutz auf 65.000 € und bei gewerblicher Nutzung auf 20.000 €.
VdS Klasse 2
Im privaten Bereich bietet ein Tresor der VdS-Klasse 2 schon einen Schutz bis 100.000 €. Im gewerblichen Bereich ist es jedoch nur die Hälfte - dementsprechend 50.000 €.
VdS Klasse 3
Den höchsten Versicherungsschutz ermöglicht die Klasse 3. Sie ermöglicht sowohl für private Nutzung als auch für gewerbliche Nutzung Versicherungsschutz von Werten im 6-stelligen Bereich. Bei privater Nutzung werden bis zu 200.000 € und bei gewerblicher Nutzung 100.000 € geschützt.
Tipps
Wenn Sie Ihre Wertgegenstände nicht nur vor Diebstahl schützen wollen, sondern gleichzeitig den Anforderungen einer Versicherung entsprechen wollen, um im Schadensfall angemessen entschädigt zu werden, sollten Sie folgende Punkte zusätzlich beachten.
Zunächst sollten Sie bedenken, dass nicht nur der Tresor selbst, sondern auch seine Verankerung ausschlaggebend ist. Ein Tresor mit einem Eigengewicht von unter 1000 kg muss für einen Versicherungsschutz meist verankert werden. Ansonsten sträubt sich möglicherweise die Versicherung bei der Zahlung. Das hängt damit zusammen, dass der Abtransport des Tresors unter 1000 kg einfacher sein kann, als ihn vor Ort zu öffnen. Bei Wandtresoren ist dies jedoch anders, weil diese standardmäßig in die Wand eingebaut sind.
Des Weiteren können Sie den Versicherungsschutz in vielen Fällen durch die Kombination aus Tresor und Einbruchmeldeanlage erhöhen. Insgesamt lohnt es sich Rücksprache mit Ihrer Versicherung zu halten, um möglichen Risiken aus dem Weg zu gehen und am Ende schlimmsten Fall deutlich geringer entschädigt zu werden, als anfänglich angenommen.
Was heißt VdS?
VdS ist eine Abkürzung und steht für "Verband der Schadenversicherer". VdS wird insbesondere im Zusammenhang mit den sogenannten VdS-Klassen für Einbruchmeldeanlagen und Tresore verwendet.