Es gibt eine ganze Reihe von Sicherheitsklassen bzw. Widerstandsgraden in die die Wertschutzschränke eingeteilt werden. Die zugrundeliegende Norm ist meist EN 1143-1. Diese unterteilt Wertschutzschränke in 8 verschiedene Widerstandsgrade. Zur Einteilung wird die Einheit RU "Resistance Unit" genutzt. Diese Einheit besteht immer aus zwei Werten: dem Widerstand gegen Teilzugriff und dem Widerstand gegen Vollzugriff. Ein Wertschutztresor mit den Werten RU 80/120 würde demnach bei einem Werkzeug mit dem Werkzeugkoeffizienten "1" 80 Minuten vor Teilzugriff und 120 Minuten vor Vollzugriff schützen. Die Einteilung in die unterschiedlichen Widerstandsgrade erfolgt folgendermaßen:
Widerstandsgrad nach EN 1143-1 | Einbruchschutz in RU |
0 | RU 30/30 |
1 | RU 30/50 |
2 | RU 50/80 |
3 | RU 80/120 |
4 | RU 120/180 |
4 KB | RU 120/180, KB: RU 1000 |
5 | RU 170/270 |
5 KB | RU 170/270 KB: RU 1000 |
Der Zusatz KB bei den Widerstandgraden vier und fünf für Wertschutzschränke steht für Schutz gegen Diamantbohrwerkzeug. Ein Wertschutztresor der Klasse 4 KB würde dementsprechend einem Angriff mindestens 120 Minuten für einen Teilzugriff und 180 Minuten für einen Vollzugriff standhalten. Außerdem würde dieser Tresor auch 1000 Minuten einem Diamantbohrer widerstehen können.
Ein Wertschutzschrank ist per Definition ein Tresor, der mindestens dem Widerstandsgrad 0 nach EN 1143-1 entspricht. Tresore, die einer niedrigeren Sicherheitsklasse - zum Beispiel den S-Sicherheitsstufen angehören - bezeichnet man als Sicherheitsschränke. Sie bieten demnach weniger guten Schutz als ein Wertschutzschrank. Selbst ein Wertschutzschrank des Widerstandsgrades 0 hat einen RU von 30/30. Demnach hält er dem Teil- und Vollzugriff bei einem Einbruchsversuch mindestens 30 Minuten stand. Ein Wertschutzschrank bieten entsprechend per Definition schon eine gute Einbruchssicherheit. Der Begriff Tresor, der häufig in diesem Zusammenhang verwendet wird, ist ein Oberbegriff, der unterschiedliche Kategorien von Schränken zusammenfasst. So könnte man auch einen Waffenschrank als Tresor bezeichnen. Bei einem Waffenschrank ist die Besonderheit, dass er die mindestens die Sicherheit eines Wertschutzschranks des Widerstandsgrades 0 aufweisen muss und zusätzlich noch bestimmte Bestimmungen des Waffengesetzes erfüllen muss. Daher gibt es für seine Art eine besondere Bezeichnung.
Für den Feuerschutz ist insbesondere die Norm EN 1047-1 entscheidend. Sie unterteilt Wertschutzschränke anhand Ihrer Widerstandskraft gegen direktes Feuer. Dabei gibt es drei verschiedene Stufen: 30, 60 und 120. Dabei steht der angegebene Wert jeweils für eine Minutenzahl. Ein Wertschutzschrank, der nach EN 1047-1 mit 30 zertifiziert wurde, hält entsprechend mindestens 30 Minuten dem Feuer stand, ein Tresor mit der Kategorie 60 bietet eine Stunde Schutz vor Feuer und ein Tresor 120 demnach 2 Stunden.
Zusätzlich zur Zeitangabe gibt es die beiden Zusätze P, für Papier, und DIS, für Datenträger. Denn der Inhalt eines Tresors kann auch beschädigt werden, wenn die Flammen nicht ins Innere greifen, es jedoch sehr heiß wird. Wenn Sie einen Tresor mit der Angabe "120 P" für die Feuerfestigkeit sehen. Dann hält dieser Wertschutzschrank dem Feuer für mindestens 120 Minuten stand und verhindert eine Beschädigung der Papierdokumente im Inneren.
Sie sollten bei der Auswahl Ihres Panzerschranks nicht nur auf eine möglichst hohe Sicherheitsklasse achten. Eine hohe Sicherheitsklasse geht auch immer mit erhöhten Kosten einher, weil die Wände dicker werden, das Material besser und die Schutzmechanismen ausgeklügelter. Sie sollten daher den Wert der Gegenstände mit einbeziehen und auch beachten, in welchem Umfeld sich der Wertschutzschrank befindet.
Klar ist, dass kein Tresor perfekt ist und sich auch Fort Knox mit genügend Zeit öffnen lässt, wenn einen niemand daran hindert. Deshalb gilt es zu ermitteln, wie lange der Tresor die Wertgegenstände mindestens schützen muss, bevor der Angreifer gestoppt werden kann. Die Abwägung aus "Wie wertvoll ist der Inhalt?" und "Wie lange braucht es, bis Hilfe kommt?" entscheidend über die Sicherheitsklasse des Tresors. In größeren Banken gibt es zum Beispiel sehr sichere Tresore, obwohl Hilfe meist schnell vor Ort ist, weil der Inhalt so wertvoll ist.
Zu Hause brauchen Sie in den meisten Fällen keinen Banktresor, weil der Inhalt nicht so wertvoll ist, aber bei Ihnen wird die Hilfe auch nicht so schnell vor Ort sein, wie bei einer Bank, die meist einen eigenen Sicherheitsdienst hat.
Abschließend kann man also festhalten, dass Sie einen Wertschutzschrank danach auswählen sollten, wie schnell ein Angreifer von einem Einbruchsversuch abgebracht werden kann und wie wertvoll der Inhalt des Tresors sein wird.
Beim Kauf eines Panzerschranks sollten Sie neben dem Widerstandsgrad ggf. auch auf eine Feuerfestigkeit setzen, falls sich in dem Tresor empfindliche Materialien befinden. Da ein Hausbrand jedoch sehr heiß werden kann, ist fast alle Wertgegenstände als empfindlich zu behandeln. Selbstverständlich müssen Papierdokumente feuerfest verwahrt werden, aber auch Schmuck aus Gold und Diamanten sind vor einem Hausbrand nicht sicher. So verbrennen Diamanten bereits ab einer Temperatur von ca. 800 °C und wandeln sich in wertloses Graphit um. Ein Tresor, der auch vor Feuer schützt, ist daher in fast jedem Fall sinnvoll. Wenn ein Tresor im Feuer steht, dann kann der Inhalt auch beschädigt werden, wenn die Flamme nicht ins Innere gelangt. Daher gibt es zusätzlich zu den Zeitangaben die Angaben P, Papier, und DIS, für Datenträger. Ein Wertschutzschrank mit der Angabe "60 P" schützt den Papierinhalt demnach für mindestens 60 Minuten.
Darüber hinaus kann ein Tresor auch vor dem Eintritt von Wasser schützen. Insbesondere bei Dokumenten kann dieser zusätzliche Schutz sinnvoll sein. Er ist dabei allerdings nicht so wichtig, wie der Feuerschutz. Es sei denn, Sie leben in einer Region, die einem hohen Überflutungsrisiko ausgesetzt ist. Der Wasserschutz ist für gewerbliche Zwecke interessanter, weil hier oft automatische Sprinkleranlagen zum Einsatz kommen. Beim Wasserschutz wird zwischen wasserdicht und Spritzschutz unterschieden.
Weitere wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten, sind selbstverständlich die Größe des Wertschutzschrankes. Der Tresor muss schließlich an den, dafür vorgesehenen, Platz passen. Außerdem sollte er genügend Raum für die Wertgegenstände bieten. Wenn Sie einen Tresor in die Wand einbauen lassen möchten, dann müssen Sie auch an diesen Aspekt denken. Einige Tresore sind einbaufähig - andere nicht. Falls Sie den Tresor nicht in die Wand einbauen, sollten Sie sich über die Verankerung des Tresors in der Wand Gedanken machen. Der sicherste Tresor wird Ihnen nämlich nicht helfen, wenn man ihn einfach wegtragen kann.
Für die Angabe der Sicherheit bei Wertschutzschränken gibt es viele unterschiedliche Bezeichnungen: Sicherheitsstufen, Widerstandsgrade, Klassen, Grade, Schutzstufen, Sicherheitsklassen, Widerstandsklassen, Sicherheitsgrade. All diese Begriffe bezeichnen im Endeffekt das Gleiche. Fachlich korrekt sind eigentlich nur "Widerstandsgrad" und "Sicherheitsstufe". Der Begriff "Sicherheitsklasse" ist inzwischen jedoch so geläufig, dass er auch häufig verwendet wird, um direkt zu verdeutlichen, was gemeint ist, weil jeder sich etwas darunter vorstellen kann.
Ihren Wertschutzschrank liefern wir direkt zu Ihnen nach Hause. Die Pakete werden in der Regel mit DHL verschickt, wobei wir einen anderen Versanddienstleister bei sehr großen Paketen nicht ausschließen. Die Versandkosten sind abhängig vom Gewicht des Pakets. Für Pakete ab einem Gewicht von 31,5 kg veranschlagen wir 25 € Versandpauschale, die bei Tresoren relativ häufig fällig wird, weil sie besonders schwer sind. Die genauen Versandtarife können Sie hier nachlesen: Versandkosten.
Der größte Vorteil eines geprüften Wertschutzschranks besteht in dem standardisiertem Widerstand und dem Versicherungsschutz. Bei geprüften Wertschutzschränken können Sie sich also sicher sein, dass Ihr Tresor mindestens eine bestimmte Zeit dem Angriff standhält, bevor der Angreifer ihn öffnen kann und an seinen Inhalt kommt.
Versicherungen fordern ab einem gewissen Wert des Inhalts eine bestimmte Sicherheitsklasse. Falls Sie gegen Diebstahl oder Raub versichert sind und in einem Tresor des Widerstandsgrads 0 Diamanten im Wert von einer Million Euro lagern, können Sie sich sicher sein, dass die Versicherung sich dagegen sträuben wird, den Wert zu ersetzen. Im privaten Rahmen ist der Inhalt eines Tresors mit EN0 nach EN 1143-1 bis zu 40.000 € versichert. Für gewerbliche Zwecke ist die Schwelle für gewöhnlich niedriger. Sie können aber auch individuelle Vereinbarungen mit Ihrem Versicherer treffen.
Wie auch bei Türen, können Wertschutzschränke ganz unterschiedliche Schließsysteme aufweisen. Grundlegend kann man die Schließsysteme in mechanische und elektronische Schließsysteme unterscheiden. Doch auch hier gibt es Unterschiede.
Gängige Vertreter der mechanischen Schlösser an Tresoren sind das Türschloss mit Schlüssel und das mechanische Zahlenschloss. Bei einem Türschloss mit Schlüssel kriegen Sie zu Ihrem Tresor einen oder mehrere Schlüssel mitgeliefert. Anschließend können Sie den Wertschutzschrank wie eine normale Tür mit dem Schlüssel öffnen oder verschließen. Der Vorteil hierbei ist, dass Sie sich keine Zahlenkombination merken müssen. Nachteilig ist, dass Sie Ihren Schlüssel verlieren können. Das passiert gerade bei Tresorschlüsseln relativ häufig, da man ihn nicht jeden Tag braucht und ihn dadurch häufig verlegt. Außerdem ist ein Tresor nur so sicher, wie der Ort, an dem der Schlüssel verwahrt wird.
Ein mechanisches Zahlenschloss kommt ohne Schlüssel aus - wodurch Sie diesen schon mal nicht verlieren können. Stattdessen müssen Sie sich jedoch eine Zahlenkombination merken. Das Stichwort ist hierbei merken, weil Sie sich im besten Fall die Kombination wirklich merken und nicht aufschreiben sollten. Falls Sie sich die Kombination aufschreiben, unterscheidet sich das mechanische Zahlenschloss kaum noch von einem Schloss mit Schlüssel, denn einen Zettel mit Zahlenkombination können Sie auch verlieren.
Die gängigste Variante eines Tresorschlosses ist das Elektronikschloss. Hierbei muss auch eine Zahlenkombination eingegeben werden. Allerdings funktioniert das System nicht ohne Strom. Die elektronische Vorgehensweise verbessert jedoch die Sicherheit in einigen Aspekten, da das Schlossknacken erschwert wird. Darüber hinaus können Sie das Schloss von außen mit Strom versorgen, falls Sie die Batterien einmal nicht rechtzeitig getauscht haben.
Neben diesen drei Varianten gibt es noch exotischere Schließsysteme bei Wertschutzschränken - zum Beispiel den Fingerabdrucksensor. Dieses System ist auch immer elektronisch. Der Vorteil ist, dass Sie weder ein Schlüssel verlieren, noch eine Zahlenkombination vergessen können. Dass Sie Ihren Finger verlieren, ist zwar auch möglich, aber deutlich unwahrscheinlicher. Zumindest, wenn Sie keinen gefährlichen Beruf ausüben. Außerdem können Sie so mehreren Personen Zugang zu dem Tresor verschaffen und können trotzdem sichergehen, dass eine Zahlenkombination nicht weiter verraten wird.
Wenn Sie besonders sicher gehen wollen, dann sollten Sie einen Wertschutzschrank wählen, der unterschiedliche Schließmechanismen miteinander kombiniert. Beliebte Kombinationsmöglichkeiten sind ein mechanisches Schloss mit Schlüssel und ein elektronisches Zahlenschloss. So kombinieren Sie die Sicherheit beider Methoden, laufen aber auch doppelt Gefahr den Schlüssel zu verlieren oder die Zahlenkombination zu vergessen. Eine weitere häufige Kombination ist die aus elektronischem Zahlenfeld und eine Fingerabdrucksensor.
Ein Fingerabdrucksensor sollte tatsächlich nie alleine verwendet werden. Wenn ein Einbrecher Sie in seine Gewalt gebracht hat, kann er Sie sonst zu leicht zwingen, den Tresor zu öffnen und wenn Sie sich zu stark weigern, dann ist der Finger im schlimmsten Fall möglicherweise sogar ab. Eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, die den Inhalt des Tresors auch schützt, wenn die Person, dessen Fingerabdruck gespeichert wurde, zum Auflegen des Fingers gezwungen wurde, kann hier sehr hilfreich sein.
Alles in allem lässt sich festhalten, dass nicht nur das Material des Tresors an sich entscheidend für dessen Sicherheit ist, sondern auch die Kombination der richtigen Schließsysteme und die Verwahrung der entsprechenden Schlüssel. Es gilt immer, dass ein Wertschutzschrank den Inhalt nur so gut schützen kann, wie Sie in der Lage sind, den Schlüssel zu schützen.
Sicherheitsstufen bei Tresoren bedeuten einen gewissen Widerstandsgrad. Ein Wertschutzschrank erhält nach der EN 1143-1 eine Bewertung von EN 0 bis EN 5 und hält einen Angreifer demnach mindestens 30 Minuten (Widerstandsgrad 0) und bis zu mindestens 270 Minuten (Widerstandsgrad 5) vom vollständigen Zugriff auf den Inhalt des Wertschutzschranks ab.
Der Preis eines sicheren Tresors ist von der Größe und des Widerstandsgrads abhängig. Ein Wertschutzschrank mit dem Widerstandsgrad 0 nach Norm EN 1143-1 fängt bei ca. 750 € an. Ein Tresor des Widerstandsgrad 5 kann mehrere 10.000 Euro kosten. Diese Tresore lohnen sich dementsprechend nur, wenn der Inhalt auch einen gewissen Wert hat.