Bei den meisten Einbrüchen gelangen die Täter über Fenster und Terrassentüren ins Haus - und das innerhalb nur weniger Sekunden!
Während das hohe Tempo der Einbrecher zunächst beunruhigend klingt, hat es auch seinen Vorteil: Gelingt es einem Einbrecher nicht, innerhalb kürzester Zeit in ein Haus oder eine Wohnung einzubrechen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er den Einbruch abbricht, um nicht entdeckt zu werden. So wurde im Jahr 2022 laut polizeilicher Statistik knapp jeder zweite Einbruchsversuch abgebrochen.
Es lohnt sich also, in Sicherheitstechnik für Fenster und Türen zu investieren: Sie erschwert es den Einbrechern, bei Ihnen einzusteigen und führt im Idealfall nach wenigen Minuten zum Abbruch des Einbruchversuchs. In unserem heutigen Blogbeitrag möchten wir Ihnen daher einen Überblick darüber geben, wie Sie Ihre Fenster und Fenstertüren - die beliebten Angriffspunkte der Einbrecher - absichern können.
Fenstertechnik: Mechanische Sicherheit für Ihre Fenster!
Zwar stimmt es, dass Fenster und Fenstertüren eine der Haupteinstiegsöffnungen von Einbrechern sind, das Bild von der zerbrochenen Fensterscheibe, das uns aus den Fernsehkrimis nur allzu bekannt ist, ist jedoch eher die Ausnahme. In den meisten Fällen brechen die Einbrecher das Fenster oder die Terrassentür ganz einfach mit einem handelsüblichen Schraubendreher auf.
Eines der Hauptziele der Fenstersicherung sollte es daher sein, das schnelle Aufbrechen des Fensters zu verhindern. Denn je mehr Zeit es den Einbrecher kostet, eine Einstiegsmöglichkeit zu finden, desto größer ist für ihn das Risiko entdeckt zu werden. Mit jeder verstrichenen Minute steigt also die Chance, dass der Einbrecher seinen Einbruchsversuch abbricht.
Abschließbare Fenstergriffe
Abschließbare Fenstergriffe sind so etwas wie die Grundausstattung der Fenstersicherung. Sie hindern den Einbrecher daran, den Beschlag des Fensters zu verschieben oder das Fenster nach dem Einschlagen per "Glasdurchgriff" öffnen zu können. Es ist daher sehr zu empfehlen, herkömmliche Fenstergriffe gegen abschließbare Fenstergriffe auszutauschen.
Bitte bedenken Sie, dass abschließbare Fenstergriffe Sie nur dann vor einem Glasdurchgriff schützen, wenn die Fenstergriffe verriegelt sind. Lassen Sie die Fenstergriffe bei Abwesenheit also nicht in entriegeltem Status stehen und denken Sie daran, alle Schlüssel abzuziehen.
Aufschraubsicherung
Aufschraubsicherungen sorgen für zusätzliche Sicherheit an Ihren Fenstern: Sie werden in der Regel sowohl am Fensterrahmen als auch direkt am Fenster bzw. am Fenstergriff befestigt und können von Innen nach Belieben mit einem Schlüssel auf- und zugeschlossen werden.
Die praktischen Zusatzschlösser sind vergleichsweise kostengünstig zu haben und schützen nicht selten mit einem Druckwiderstand von über einer Tonne. Damit erschweren sie Einbrechern ihre Aufbruchsversuche deutlich.
Sicherung für Doppelflügelfenster
Insbesondere große Doppelflügelfenster bieten Einbrechern nicht nur gute Sicht, sondern auch einen willkommenen Einstieg ins Haus. Daher empfiehlt es sich, diese Fenster mit einer entsprechenden Zusatzsicherung für Doppelflügelfenster abzusichern.
Ähnlich wie die Aufschraubsicherung können auch diese Sicherungen einfach am Fenster angebracht werden und halten in der Regel einem Druckwiderstand von über einer Tonne und damit vielen Aufbruchversuchen stand.
Weitere Sicherheitstechnik für Fenster
Neben abschließbaren Fenstergriffen, Aufschraubsicherungen und Sicherungen für Doppelflügelfenster gibt es zudem auch weitere praktische Fenstertechnik, die zur Sicherheit des Eigenheims beitragen können. So finden Sie in unserem Shop beispielsweise auch einen Fensteralarm sowie einen Glasbruchmelder oder eine Fernseh-Attrappe für das Fenster.
Einbruchhemmende Fenster: Die Option für den Neubau!
Planen Sie aktuell einen Neubau oder eine größere Sanierung Ihres Eigenheims, dann lohnt sich die Investition in moderne einbruchhemmende Fenster. Achten Sie beim Kauf der Fenster in jedem Fall darauf, dass diese nach der DIN EN 1627 geprüft sind.
Die DIN-Norm unterscheidet zwischen verschiedenen Widerstandsklassen (englisch: Resistance Classes), wobei für den Privatbereich Fenster der Widerstandsklasse RC 2 oder - bei wertvollen Gegenständen im Haus - RC 3 empfohlen werden. Bei Fenstern der Klasse RC 2 wird zudem noch zwischen RC 2 N und RC 2 unterschieden. Hier macht es durchaus Sinn, in die teurere Variante (RC 2) zu investieren, da diese - genaue wie Fenster der höheren Widerstandsklassen - bereits über einbruchshemmendes Sicherheitsglas verfügt.
Fenster der höheren Widerstandsklassen RC 4 bis RC 6 bieten zwar einen noch stärkeren Schutz gegen Aufbruchversuche, kommen jedoch überwiegend bei Betrieben und Unternehmen zum Einsatz und sind bei Privatgebäuden eher unüblich.
5 Verhaltenstipps: Worauf Sie sonst noch achten sollten!
Das eigene Eigenheim mit einbruchhemmenden Fenstern oder ausreichend Sicherheitstechnik auszustatten, reicht leider nicht, um sich zuverlässig vor Einbrüchen zu schützen. Gerade bei Einbrüchen durch Fenster sind es oftmals unsere kleinen Unaufmerksamkeiten im Alltag, die den Einbruch überhaupt erst möglich machen. Daher achten Sie bitte auch immer auf die folgenden Punkte, um Einbrüche zu verhindern.
1. Lassen Sie sich Ihre Sicherheitstechnik professionell einbauen!
Die Investition in Sicherheitstechnik für Fenster und Türen ist ein erster und sehr guter Schritt. Doch damit die neuen Sicherheitsmechanismen auch zuverlässig greifen, ist es zwingend notwendig, dass diese auch richtig eingebaut werden. Wenn Sie sich also nicht sicher sind, wie die Produkte eingebaut werden, holen Sie sich hier Unterstützung vom Profi.
Gerade bei großen Grundstücken kann es zudem sinnvoll sein, sich von einem Profi dazu beraten zu lassen, welche Sicherheitsmechanismen an welcher Stelle sinnvoll zum Einsatz kommen sollten. Wenn Sie sich hier Unterstützung wünschen, zögern Sie bitte nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen.
2. Sichern Sie auch kleine Fenster sowie Dach- und Kellerfenster ab!
Leider werden kleine Fenster wie beispielsweise Fenster in Gästebadezimmern sowie Dach- und Kellerfenster bei der Fenstersicherung oftmals vergessen, weil diese vermeidlich keine Einstiegsmöglichkeit für Einbrecher bieten würden.
Vermeiden Sie diesen Fehler und sichern Sie auch kleinste Fenster sowie Dachfenster und Fenster in den oberen Etagen mit der entsprechenden Fenstertechnik ab. Bei Kellerfenstern empfiehlt es sich zudem, Gitterroste anzubringen und diese direkt mit einer speziellen Abhebesicherung zu versehen. Mehr zur Absicherung von Dachfenstern erfahren Sie hier.
3. Lassen Sie Fenster bei Abwesenheit niemals geöffnet oder gekippt!
Oftmals sind es unsere kurzen Abwesenheiten, die es Einbrechern erlauben, ungestört bei uns einzubrechen. So ist es ein Trugschluss zu glauben, man müsse die Fenster oder gar die Balkon- oder Terrassentüren nicht schließen, wenn man nur für wenige Minuten bei den Nachbarn ist oder das Haus verlässt.
Einbrüche dauern meist nur wenige Minuten und so ist die Zeit, die sie für den Plausch mit dem Nachbarn oder für den Einkauf beim Bäcker um die Ecke brauchen, für einen Einbrecher mehr als ausreichend. Schließen Sie also unbedingt alle Fenster, wenn Sie das Gebäude verlassen. Das gilt auch für die Fenster in den oberen Etagen, denn diese können von Einbrechern über Garagen- oder Vordächer ebenfalls leicht erreicht werden.
4. Signalisieren Sie Anwesenheit durch geöffnete Rollläden!
Da Einbrecher nicht entdeckt werden wollen, brechen sie in den meisten Fällen dann ein, wenn niemand zuhause ist. Entsprechend versuchen sie, vorab einzuschätzen, ob ein Gebäude gerade leer steht oder nicht. Ein Anhaltszeichen dafür, dass niemand zuhause ist, sind geschlossene Rollläden. Lassen Sie diese also auch bei Abwesenheit tagsüber besser geöffnet oder sichern Sie diese gegen ein Hochschieben und Aufhebeln.
5. Schaffen Sie keine Einstiegshilfe für Einbrecher!
Stellen Sie zudem bitte immer sicher, dass Sie keine Ein- bzw. Aufstiegshilfen für Einbrecher schaffen. Achten Sie dazu in erster Linie darauf, Leitern oder vergleichbare Arbeitshilfen immer wegzuräumen und niemals frei auf dem Grundstück rumstehen zu lassen. Andernfalls bieten diese Einbrechern eine willkommene Möglichkeit, über die Leiter und das Haus- oder Garagendach in den ersten Stock einzusteigen - wo sich im schlimmsten Fall eine geöffnete Balkontür oder ein gekipptes Fenster befinden könnte.
Unser FAQ zum Einbruchschutz für Fenster
Wenn es um die Sicherheit geht, sollte man lieber einmal zu viel nachfragen als einmal zu wenig. Daher haben wir im Folgenden einige häufige Fragen und Antworten zum Thema "Einbruchschutz für Fenster" zusammengestellt:
Macht es Sinn, in Fenster-Einbruchschutz zu investieren?
Fenster und Terrassentüren sind die Haupteinstiegsstelle für Einbrecher. Wer in Einbruchschutz investieren möchte, sollte sich also genau mit diesen beiden Stellen: Fenstern und Terrassentüren auseinandersetzen.
Dabei gilt, dass man bereits mit vergleichbar kostengünstigen Maßnahmen eine deutlich erhöhte Sicherheit schaffen kann. Denn auch, wenn die meisten Vorrichtungen einen Einbruch nicht unmöglich machen, erschweren sie den Einbrechern den Einstieg. Und da Einbruchsversuche statistisch gesehen nach wenigen Minuten abgebrochen werden, können diese "aufhaltenden Maßnahmen" bereits einen Einbruch verhindern.
Welche Sicherheitsklasse braucht mein Fenster?
Bei Fenstern wird zwischen verschiedenen Widerstandsklassen unterschieden, wobei für den Privatbereich Fenster der Widerstandsklasse RC 2 oder RC 3 empfohlen werden. Zwar gibt es auch noch deutlich höhe Widerstandsklassen, diese kommen aber typischerweise nicht im privaten Bereich zum Einsatz.
Welche Fenster müssen gegen Einbrüche gesichert werden?
Grundsätzlich empfehlen wir, alle Fenster eines Gebäudes gegen Einbrecher zu sichern. Dabei gilt allerdings, dass die Fenster im Erdgeschoss in der Regel besser gesichert sein sollten als die Fenster auf den oberen Etagen, da diese etwas schwieriger zugänglich sind.
In jedem Fall gilt es jedoch auch, Keller- und Dachfenster sowie kleinere Fenster abzusichern. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass Einbrecher diese nicht ebenfalls nutzen könnten.
Brauche ich neue Fenster oder kann ich bestehende Fenster aufrüsten?
Wer aktuell einen Neubau plant oder eine größere Renovierung vornimmt, dem empfehlen wir, direkt in einbruchssichere Fenster zu investieren. Doch um den Einbruchschutz eines Bestandgebäudes zu erhöhen, müssen Sie nicht direkt neue Fenster einbauen lassen. Die meisten Fenster sind mit unserer Fenstertechnik wie abschließbaren Fenstergriffen oder Aufschraubsicherungen kompatibel und lassen sich so kostengünstig nachrüsten.
Wie sichere ich Dachfenster ab?
Für die Absicherung von Dachfenstern gibt es nochmal spezielle Zusatzsicherungen. Wenn Sie sich hierfür interessieren, empfehlen wir Ihnen außerdem, unseren Blogbeitrag zur Absicherung von Dachfenstern zu lesen.